Das französische Unternehmen Novag SAS, Spezialist von Direktsaat-Technik, gründete vor kurzem die erste Niederlassung für Vertrieb und Service und entschied sich dabei für den Standort Deutschland. „Vor 11 Jahren haben wir als Start Up begonnen und sind heute so erfolgreich, dass wir unsere Vertriebsaktivitäten weiter ausbauen wollen und speziell auf dem deutschen Markt intensivieren“, sagt Ramzi Frikha, CEO and Export Manager bei Novag.
Während Entwicklung und Produktion weiterhin am Hauptstandort in Fressines, West-Frankreich, erfolgen, verlagert Novag die Bereiche Vertrieb und Kundenservice nun schrittweise in die neue Novag GmbH mit Sitz in Hannover. Von dort aus sollen künftig alle Kunden und Partner weltweit bedient werden. Novag ist aktuell in 15 Ländern aktiv.
Vertriebspartner in Deutschland gesucht
Den französischen und den deutschen Markt bedient Novag bisher im Direktvertrieb vom Werk in Fressines aus, in allen anderen Ländern ist das Unternehmen bereits über Vertriebspartner vertreten. Das will Novag jetzt auch in Deutschland aufbauen und ist aktiv auf der Suche nach Händlern für Vertrieb und Service. Ab Sommer laufen mehr als 25 Novag Maschinen im deutschen Markt und für das kommende Jahr liegen bereits Bestellungen im zweistelligen Bereich vor. „Im Austausch mit den Kunden haben wir ein besseres Verständnis von den Stärken unserer Technologie für deutsche Landwirtschaftsbetriebe und ihre Bedürfnisse entwickelt. Potenzial sehen wir ebenso bei Lohnunternehmen und Maschinenringen“, sagt Lucas Zickermann, Sales and Product Manager Novag GmbH.
Verbesserter Service
Zusammen mit vier Mitarbeitern organisiert er aktuell Vertrieb, Marketing und Kundendienst von Hannover aus. In einem nächsten Schritt soll die Ersatzteilversorgung folgen. „Vom strategischen Vorzugsstandort Hannover aus werden wir unsere Service- und Lieferzeiten verkürzen. Den bestmöglichen Kundenservice zu bieten, hat für uns oberste Priorität“, erklärt Zickermann. Es ist ebenso angedacht, einen Teil der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nach Deutschland zu holen, um zusammen mit Kunden Prototypen und technische Optionen zu testen und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus plant Novag, von Hannover aus Kunden und Vertriebspartner auf die eigene Direktsaat-Technik zu schulen sowie ackerbauliches und agronomisches Know-how zum Produktionssystem der „Konservierenden Landwirtschaft“ zu vermitteln. „Dieses stellt besonders hohe Anforderungen an die Sätechnik. Genau dafür sind unsere Direktsaat-Geräte entwickelt“, erklärt Lucas Zickermann.
Steigendes Interesse für Konservierende Landwirtschaft in Deutschland
Während Direktsaat bzw. No Till lediglich das Aussaatverfahren bezeichnet, steht Konservierende Landwirtschaft bzw. Conservation Agriculture (CA) für ein gesamtes Produktionssystem, im Rahmen dessen Direktsaat praktiziert wird. Konservierende Landwirtschaft basiert auf drei Hauptprinzipien (Definition FAO): eine minimale mechanische Bearbeitung des Bodens im Rahmen festgelegter Grenzwerte, eine organische Mulchbedeckung von mindestens 30 % unmittelbar nach der direkten Aussaat sowie eine Vielfalt an Kulturpflanzen, die mindestens drei Arten in der Fruchtfolge umfasst. Konservierende Landwirtschaft ist nicht zu verwechseln mit dem deutschen Begriff der konservierenden Bodenbearbeitung. Während letztere lediglich den Pflugverzicht bedeutet, wird bei der Konservierenden Landwirtschaft nahezu auf jegliche Bodenbearbeitung verzichtet.
„Die Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft wie Trockenheit oder Starkregenereignisse und die damit einhergehende Bodenerosion sprechen für die Konservierende Landwirtschaft. Wir sehen speziell in Deutschland ein steigendes Interesse und Potenzial für dieses Anbausystem und bieten neuen Vertriebspartnern ein Zukunfts-Paket aus ackerbaulichem Know-how-Aufbau und der besten Direktsaat-Technik“, sagt Ramzi Frikha.
Novag T-SlotPlus-System
Novag bietet Direktsaat-Maschinen in den Arbeitsbreiten von 1,5 m bis 9 m an. Einzigartig ist das Funktionsprinzips Novag T-SlotPlus. Herzstück ist das speziell geformte Säschar. Statt einer V- oder U-Form schneidet es ein umgekehrtes T in den Boden. Eine vorgelagerte gezackte Scheibe schneidet Aufwuchs oder Stoppel und öffnet den Boden. Dahinter liegen zwei getrennte Säschare, die eine Saatrille freiräumen. Sie verfügen jeweils über einen Auslass, über den wahlweise Saatgut oder Dünger im optimalen Abstand voneinander platziert werden können.
Dank des hohen Schardrucks von bis zu 500 kg je Säschar garantiert das T-SlotPlus System auch bei schwierigen Direktsaat-Bedingungen mit starkem Biomasseaufwuchs eine optimale Ablage und bearbeitet den Boden dabei nur minimal. Das schützt ihn vor Austrocknung und senkt den Unkrautdruck deutlich. In Kombination mit nachlaufenden schrägen Pressrädern und der automatischen Schardruckregelung IntelliForcePlus garantiert die T-Form der Säschare zudem einen gut geschlossenen Schlitz, egal ob auf leichten oder schweren Böden. Damit hat das abgelegte Saatgut selbst bei Trockenheit immer optimalen Bodenkontakt und ist zudem vor Schnecken- und Vogelfraß geschützt.
Ab Werk stehen Reihenabstände von 16,67 cm, 18,75 cm und 25 cm zur Auswahl und die Saattiefe lässt sich individuell von 1 cm bis 8 cm einstellen. Für die gleichzeitige Dosierung mehrerer Saatgüter bzw. Dünger lassen sich alle Novag Direktsaat-Maschinen mit bis zu 4 Tanks ausstatten.
Demo-Tour 2022
Aktuell lädt Novag Landwirte, Lohnunternehmen, Maschinenringe sowie Händler zur Demo-Tour 2022 ein. Ein vierköpfiges Vorführ-Team der Novag GmbH ist bis November mit zwei Direktsaat-Geräten (4 und 1,5 m) bundesweit sowie in Österreich und der Schweiz unterwegs und besucht mehr als 50 landwirtschaftliche Betriebe. Messeauftritte auf der Soil Evolution (31.5.-2.6.) und den DLG-Feldtagen (14.-16.6.) sind fester Bestandteil der Demo-Tour.
Alle Direktsaat-Interessierte sind eingeladen, mehr über das Unternehmen, seine Technik und das Anbauverfahren der Konservierenden Landwirtschaft zu erfahren. Termine und Orte kommuniziert Novag über seine Website und Social Media-Profile auf Instagram, Facebook und Twitter.