Dahlem und Buschei

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Dahlem und Buschei

Novag durch 3

Beste Böden, hohe Erträge und ein etabliertes Mulchsaatsystem – Trotz bester Voraussetzungen, haben drei Landwirte in Rheinhessen gemeinsam in eine Novag T-ForcePlus 350 investiert und ihren Ackerbau auf Direktsaat umgestellt. Nach 20 Monaten Einsatzerfahrung haben sie viel zu erzählen.

Lange hatte man im Beratungsring Ackerbau Rheinhessen Pfalz über die Vorzüge der Direktsaat diskutiert. Doch als es konkret wurde, blieben von den 15 interessierten Betrieben nur noch drei Landwirte übrig, die das ungewohnte Ackerbausystem umsetzen wollten: Adolf Dahlem, Niklas Jacob und Peter Buschei.

Unabhängig vom Beratungsring hatte die Direktsaat schon seit längerem das Interesse der drei Betriebsleiter geweckt, obwohl sie mit ihrem bisherigen Ackerbau-Konzept durchaus erfolgreich waren. Dabei profitieren sie auch von sehr günstigen Voraussetzungen im Raum Gundersheim bei Worms. Die Betriebe verfügen über 120 bis 250 Hektar Fläche mit zum Teil sehr guten Löß-Lehmböden, die bis zu 90 Bodenpunkte erreichen. Entsprechend hoch sind die Erträge. Knapp 80 Tonnen Zuckerrüben, 4,4 Tonnen Raps und über acht Tonnen Wintergetreide pro Hektar sind hier die Regel.

Neue Herausforderungen am Standort

Dennoch hatten die drei Betriebsleiter das Gefühl, ihr Ackerbausystem neu ausrichten zu müssen. Zu offensichtlich waren die Veränderungen am Standort und die damit verbundenen Herausforderungen: eine zunehmende Frühjahrs- und Sommertrockenheit, extreme Bodentemperaturen im Sommer, die keinen Zwischenfruchtanbau mehr zulassen, und erste Herbizidresistenzen bei der Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz. Auch der Erosionsschutz wird in der hügeligen Region immer mehr zum Thema.

Die Entscheidung für einen ackerbaulichen Kurswechsel fiel dann nach einem gemeinsamen Feldtag zur Direktsaat von Zwischenfrüchten. Mit dem Einstieg in die Direktsaat sollte der bisher erfolgreiche Ackerbau laut Dahlem zukunftsfähig gemacht werden. Nachdem sie verschiedene Maschinen verglichen hatten, fiel die Wahl auf eine Novag T-ForcePlus 350mit drei Metern Arbeitsbreite. „Vor allem das serienmäßige Kreuz-Schlitz-Schar, das an unterschiedlichsten Standorten funktioniert, hat uns überzeugt“, begründet Adolf Dahlem die Entscheidung.

Hoher Zuschuss für Investition in Direktsaattechnik

Die Finanzierung wurde erleichtert durch einen Zuschuss von 40 Prozent, den das Land Rheinland-Pfalz beim Kauf sogenannter innovativer Spezialmaschinen gewährt. Zudem haben sich alle drei Betriebe verpflichtet, an einem mehrjährigen Forschungsprojekt teilzunehmen, in dem Mulch- und Direktsaat auf ausgewählten Schlägen direkt miteinander verglichen werden.

Ihren Pflug hatten alle drei Betriebsleiter schon vor Jahren eingemottet. Stattdessen praktizierten sie eine intensive Mulchsaat mit mehrfachem Grubbereinsatz und Kreiselegge. „Die Erfahrung mit der Mulchsaat nützte uns aber leider nichts. Denn die Direktsaat ist eine völlig andere Welt“, erzählt Adolf Dahlem.

Top in Raps, Getreide und Zwischenfrüchten

Dennoch konnten sich die drei Betriebsleiter in den ersten 20 Monaten mit der Novag ein gewisses Know-how aufbauen. Dabei halfen neben dem Beratungsring und Fachleuten der Technischen Hochschule Bingen auch eigene Recherchen und der intensive Erfahrungsaustausch untereinander. Und es gab schnell erste Erfolge. „Die Zwischenfrüchte sind klasse. Die kriegt man mit der Mulchsaat selten so gut hin“, freut sich Niklas Jacob. Das hatte sich laut Jacob bereits bei früheren Maschinenvergleichen auf Feldtagen gezeigt. „Da war die Novag immer die Beste bei den Zwischenfrüchten.“

Auch mit den Ergebnissen bei Raps und Wintergetreide ist er sehr zufrieden. Die Erträge mit der Novag liegen auf dem gleichen Niveau wie beim vorherigen Mulchsaatsystem. Das bestätigten auch die Versuche der begleitenden Studie. „Da sehen die Direktsaat-Bestände zwar nicht immer ganz so gut aus wie bei Bestellung per Mulchsaat. Die Erträge waren aber genauso hoch“, berichtet Niklas Jacob.

Erbsen hat Jacob bisher nur auf seinen betrieblichen Versuchsflächen mit der Novag angebaut. Die Ergebnisse waren etwas schlechter als gewohnt, weil sehr feuchte Böden im Frühjahr die Aussaat verzögerten. Dennoch wird er im kommenden Jahr alle vorgesehenen Erbsenflächen mit der Novag bestellen.

Unterfußdüngung verbessert Nährstoffeffizienz

Als großes Plus sehen die Landwirte die Möglichkeit, mit der Novag eine Unterfußdüngung bei Raps und Sommergetreide ausbringen zu können. 25 Kilogramm Stickstoff pro Hektar werden in Form von schwefelsaurem Ammoniak (SSA) oder Diammonphosphat zusätzlich zur Saat abgelegt. „Da gehen beide Kulturen in der Startphase richtig ab“, freut sich Niklas Jacob.

Auch Adolf Dahlem ist froh, mit dem Vier-Tanksystem „viele Spielmöglichkeiten“ für Düngung, Unter- und Gemengesaaten zu haben. „Vor allem wegen der strengen umweltpolitischen Vorgaben sehen wir eine große Chance in der Unterfußdüngung zu Sommergetreide. Damit können wir die Nährstoffeffizienz nicht nur durch die Zwischenfrüchte verbessern, sondern auch durch die gezielte Ablage von Einzeldüngern zur Saat“, erklärt Dahlem.

Weniger Diesel, mehr Mäuse

In Bezug auf die Kostenersparnis bei Direktsaat ist die Bilanz der Betriebe bisher gemischt. Adolf Dahlem sieht durchaus Vorteile durch den Wegfall der üblichen drei Grubbereinsätze. Neben der Arbeitszeit ließen sich dadurch bei jeder Saat auch größere Dieselmengen einsparen. Demgegenüber steht allerdings ein verstärkter Mäusebefall auf einigen Direktsaatflächen, deren Bekämpfung mit größerem Aufwand verbunden war.

Schwierigkeiten hatten die Betriebe bei Aussaat unter feuchten Bedingungen. Auf sehr schweren Böden konnte der Saatschlitz nicht vollständig geschlossen werden und es gab stärkere Erdanhaftungen an der Maschine. „Deshalb kommen wir im sehr zeitigen Frühjahr später auf den Acker als wir wollen. Auf die Entwicklung und den Ertrag der Winterungen hatte das aber keine Auswirkung.“, sagt Adolf Dahlem.

Der richtige Schritt

Trotz dieser Herausforderungen sind die Landwirte aber unter dem Strich zufrieden mit ihrer Investition in die Direktsaattechnik. Niklas Jacob: „Ich bin froh, dass wir den Schritt gemacht haben. Und ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so gut läuft. Gemeinsam in die Novag zu investieren war ein großer Vorteil, denn der Erfahrungsaustausch ist extrem hilfreich.“

Für Adolf Dahlem ist die Direktsaat ein anspruchsvolles Verfahren, für das man Erfahrung und Fingerspitzengefühl entwickeln muss. Deshalb möchte er sich bewusst langsam weiter in das System hineintasten und neue Dinge ausprobieren. „Ich sehe bei uns noch viel Potenzial, Dinge besser zu machen“, sagt Dahlem. „Die guten Erfahrungen mit der Novag bei Zwischenfrüchten, Raps und Getreide zeigen, dass die Direktsaat ein Weg für uns sein kann. Deshalb bleiben wir auf jeden Fall dran.“

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